Alles ist vom Weltraum aus sichtbar: Patagonien verliert auch seine Gletscher

Patagonien ist neben dem Andenhochland der am dünnsten besiedelte Ort Südamerikas. Aufgrund der schwierigen Bedingungen des bergigen Geländes und nicht des mildesten Klimas gibt es eine geringe Bevölkerungsdichte und fast keine Infrastruktur. Die Artenvielfalt ist hier ebenfalls gering, da nicht jeder unter solchen geografischen Bedingungen überleben kann. In Patagonien gibt es jedoch eine ausreichende Anzahl riesiger Gletscher, die für Wissenschaftler von großem Interesse sind und als Indikatoren für Klimaänderungen auf der Erde dienen.

Patagonien ist weltweit ein mächtiges Zentrum der Vereisung. Hier konzentrieren sich mehrere große Gletscher wie Uppsala, Perito Moreno, Spegazzini. Allein im Los Glaciares Park befinden sich fast 50 Gletscher. Wenn man sich diese leblosen Eismassen ansieht, scheint es, dass keine globale Erwärmung sie bedroht. Dies ist jedoch ein täuschender Eindruck, und der Hauch des planetarischen Klimawandels ist bereits an diesem rauen Ort zu spüren.

Die Gletscher Patagoniens werden nicht nur von Glaziologen während der Expeditionen beobachtet, sondern auch von Astronauten der ISS. Im Rahmen des Programms „Hurricane“ wird beispielsweise im russischen ISS-Segment eine umfassende Überwachung der Umwelt einschließlich der Gletscher in Patagonien durchgeführt. Angesichts der Unzugänglichkeit dieser Region können Beobachtungen aus der Umlaufbahn eine Reihe von Lücken bei der Überwachung der Eismassen schließen und auch ein vollständigeres Bild im Zusammenhang mit den regelmäßigen Flügen der ISS über diese Region vermitteln.

Nach Beobachtungen im Rahmen des Hurricane-Programms haben die Gletscher Patagoniens wie an vielen anderen Orten der Erde in den letzten Jahrzehnten eine Abnahme der Fläche verzeichnet. Beispielsweise liefert der Uppsala-Gletscher regelmäßig große Eisberge, und seine Fläche wird jedes Jahr verringert. Leider kann selbst ein solch raues Klima mit niedrigen Temperaturen und ständig wehenden Winden die Gletscher Patagoniens nicht vor dem allmählichen Abschmelzen bewahren.

Sehen Sie sich das Video an: Extremwetter auf den Spuren der Klimaforschung. Ganze Folge Terra X (Kann 2024).

Lassen Sie Ihren Kommentar